Monday, November 06, 2006

Berichte aus Jerusalem

Berichte aus Jerusalem
The Separation Barrier – Nachdenken über eine Mauer

Ein Sperrwall ist keine Grenze
Für diese Meditation müsste ich vielleicht den englischen Titel beibehalten, den ich noch nicht treffend übersetzen kann. Dabei geht es doch um eine korrekte und vorurteilsfreie Übersetzung. Meist ist diese „Separation Barrier” nur eine hohe Zaunanlage mit Stacheldraht, manchmal, und zwar gerade um die dicht besiedelten palästinensischen Städte herum, ist es eine Mauer. Die Mauer kann bis zu 12 Metern hoch sein, manchmal ist sie nur 8 Meter hoch. Und gerade hier in unserer Umgebung, wo die Dörfer und Städte der Westbank von den Vororten Ost-Jerusalems getrennt werden, wird die Mauer lückenlos durchgezogen, so, dass man auch nicht mehr einfach von hüben nach drüben gehen kann, nur weil ein Teil der Familie dort wohnt, oder weil man das Krankenhaus braucht.

Wovon spreche ich: Israel hat es für notwendig befunden, den Zugang zu Siedlungen und Städten Israels von den Palästinensischen Gebieten aus zu schützen. Selbstmordattentäter sollen nicht mehr unkontrolliert von der Westbank nach Israel oder in die jüdischen Siedlungen mitten in der Westbank kommen können. Israel hat ein Bauwerk begonnen, das teils als Zaun, mit Stacheldraht verstärkt, teils als Mauer die palästinensischen Wohngebiete eingrenzt. An den Zugangsstraßen gibt es befestigte Grenzübergänge, die eine genaue Personenkontrolle ermöglichen. Die Trennungslinie, Separation Barrier genannt, ist um das Doppelte länger als die Grüne Linie, wie die ideelle Grenzziehung seit dem Waffenstillstand von 1967 offiziell heißt und verläuft nur zu 20 % auf dieser Grünen Linie. Sie umschließt israelische Siedlungen mitten in der Westbank mitsamt Feldern und Gemarkungen weiträumig und schließt andererseits palästinensische Dörfer von den dazu gehörigen Feldern, Olivenhainen und Straßen ab. Sie dringt tief in palästinensisches Land ein und schnürt einige Gebiete nahezu vollständig voneinander ab. Sie scheint einer Strategie zu folgen, wonach das Palästinensergebiet, das bis jetzt als zusammenhängendes Gebiet existiert, in 5 Sielungsgebiete getrennt wird. Als Staat wären diese Siedlungsgebiete nicht lebensfähig.

Meine Sprache zeigt schon, dass dieses Kapitel des israelisch-palästinensischen Konfliktes kompliziert ist, und zwar auf zwei Ebenen. Auf der politischen Ebene ist diese faktische Grenzziehung ein Verstoß gegen alle Friedensabkommen, die Israel geschlossen und unterzeichnet hat. Handelt es sich um eine israelische Annexion von palästinensischem Land? Auf der sprachlichen Ebene ist es eine Herausforderung: Wenn es keine anerkannte „Grenze“ ist, auch keine „Waffenstillstandslinie“, keine „Mauer“, kein „Zaun“, wie zwischen Nachbargärten – was ist es denn, wie darf man es nennen? Viele Palästinenser nennen dieses Ding, das sie nicht nur von den israelischen, sondern auch von ihren palästinensischen Nachbarn und Familien, sogar von ihren eigenen Feldern trennt, „Apartheidsmauer“. Und genau hier nehmen meine subjektiv geprägten Gedanken über dieses Bauwerk ihren Anfang.

Ich habe ein massives Problem damit, wie ich meine Assoziationen aus der Zeit des Anti-Apartheids-Kampfes in Südafrika aufdecke und rational verarbeite. Der Vergleich wäre falsch, aber er liegt so nahe!

Kannitverstaan
Ich will eine Geschichte erzählen, kurz, denn die lange Version habe ich gerade vor einigen Wochen meinem Freund Jürgen gewidmet. Kannitverstaan – wer kennt nicht die schöne Geschichte von Johann Peter Hebbel, in der ein deutscher Reisender in einer holländischen Stadt die großen Bilder des Lebens sieht und falsch deutet. Er sieht ein prächtiges Haus und erhält auf seine Frage, wem es gehört, die Antwort: Kannitverstaan. Der fremde Besucher der holländischen Stadt hält dies für den Namen des glücklichen reichen Mannes, der hier wohnt. So sieht er eine reich geschmückte Hochzeitskutsche, große Schiffe und Speicher im Hafen und anderes auf seinem Spaziergang durch die Stadt und erhält jedes Mal die gleiche Auskunft auf seine Frage, wem dies und das gehöre: Kannitverstaan. Was für ein glücklicher Kaufmann mit großer Familie und unendlichem Reichtum muss das sein, der dem Besucher aus der Fremde in all diesen Bildern erscheint. Am Abend schließt sich dieser Bilderbogen mit einem Trauerzug, der einem kostbaren Sarg folgt. Weinen und Klagen tönen aus dem Trauerzug. Und wieder erfährt unser Besucher, dass der Tod diesen vom Leben verwöhnten Mann Kannitverstaan geholt und auf das reduziert hat, was jeder Mensch am Anfang und am Ende ist, nur ein Mensch eben. Der Besucher ist bewegt und glaubt, er hat die Lektion dieses einen Tages in der holländischen Stadt verstanden. Das Leben gibt und das Leben nimmt.

Gepriesen sei Allah – verkündet in dieser Sekunde der Muezzin hier oben auf dem Ölberg. Und das ist nicht die Erzählung von Hebbel. Unter dem Ölberg, auf dem ich wohne, zieht sich die Mauer um Ost-Jerusalem. Auf beiden Seiten rufen die Muezzine zum Gebet. Heute ist Eid al Fitr, der erste von den drei Festtagen, mit denen der Fastenmonat Ramadan endet. Und da denke ich über Missverständnisse, über Worte und den Mangel an Verstehen zwischen Nachbarn nach.

Johan Peter Hebbel beschreibt einen Verständigungsversuch, der bei dem deutschen Besucher der holländischen Stadt wunderliche starke Gefühle und ernstes Nachdenken über die Grundwerte des Lebens auslöst. Er versteht etwas, was keiner ihm sagen konnte. Aber ausgelöst wird dieses Verstehen durch ein Missverständnis. Denn die Antwort, die er auf alle seine ehrfürchtigen Fragen erhalten hatte, hatte doch gelautet: Ick vasteh dir nich!

Von Sprachbarrieren
Meinem Freund Jürgen habe ich mit dieser Erzählung von Hebbel seine eigene Geschichte eines wunderlichen Missverständnisses in Erinnerung gerufen. Er hatte uns in den 80iger Jahren in Südafrika besucht, in der Zeit, als alle Welt vom Anachronismus jenes rassistischen Systems überzeugt war. Aber in meiner frommen und verängstigten Gemeinde in der modernsten Township Kapstadts, wurde gegenüber Fremden nicht offen über die Apartheid, und wie sie sich im Alltag auswirkte, gesprochen. Umso mehr war ich verwundert, als mein Freund nach der Gebetsstunde in der Gemeinde tief bewegt war, weil alle Gebete nur von diesem einen gehandelt hätten: Der Mauer der Apartheid, die Menschen von Menschen trennt. So jedenfalls mein Freund, der Besucher. Ich konnte das überhaupt nicht nachvollziehen, nicht ein einziges Mal war in den Gebeten die Apartheid direkt oder indirekt angesprochen worden. Wo hatte mein Freund „Trennung“, „Absperrung“ oder „Mauer“ gehört? Erst spät, wir hatten den langen Rückweg aus der Township schon hinter uns, da kam es mir: „Die Barriere“. Er hatte in allen Gebeten „Die Barriere“ gehört. In jedem Satz der Betenden erschien damals, und das wird heute noch nicht anders sein, dieses Wort. Aber es bedeutet etwas anderes. Weit weg von Barriere, Mauer, Schlagbaum oder Ähnlichem wird es als Gottes-Anrede verwendet. Es heißt in der Sprache der so genannten Mischlinge und der Buren „deerbare Here = lieber Gott“, und wird reichlich eingestreut vor den Satzbeginn, nach Nebensätzen oder als Füllsel, wenn der neue Gedanke seine Worte nicht mitbringt. Dierbare Here!

Mit diesem Missverständnis war es möglich geworden, dass mein Freund die tiefsten Gefühle heraus hören konnte, die die Menschen noch in ihren Gebeten voreinander versteckt hielten, weil sie zu schmerzlich waren. Apartheid war die tägliche Herabsetzung, nicht nur im materiellen Sinne, was Berufswahl, Lebensstandard, Wohnort und so weiter betraf. Apartheid hat in jeden Lebensvollzug hinein gewirkt, hat die Totalität der Erniedrigung in den Alltag hinein organisiert. Aber meine frommen Gemeindeglieder haben nicht darüber gesprochen. Es bedurfte dieses Missverständnisses, dieses offenbaren Irrtums, um die tiefe Kränkung, die ihnen täglich widerfuhr, nachzuvollziehen.

Assoziationen, die nicht helfen
Die Barriere, die in diesem Land gebaut wird, erinnert mich zuerst an die Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland, die mich in meiner Jugend schon vom Elternhaus und von den Schwestern getrennt hatte und die als „Berliner Mauer“ traurigen Weltruhm erlangt hat. Inschriften auf der palästinensischen Seite der Mauer sprechen den Vergleich an. Er ist falsch, aber es kostet mich einige Anstrengung, ihn zu unterdrücken. Das Schicksal vieler Palästinenser, die Alltagsprobleme derjenigen, die täglich die Grenze – die Grenze zwischen Westbank und Ost-Jerusalem, die beide palästinensisch sind! – passieren müssen und die in Jerusalem jederzeit von Polizeibeamten oder Soldaten angehalten und nach ihren Papieren gefragt werden können, erinnert mich an das Schicksal der Schwarzen in Südafrika, die vom Gesetz der Weißen in ihrem eigenen Land zu Fremden und zu unerwünschten Personen gemacht worden waren. Auch dieser Vergleich wird in den Sprüchen auf der israelischen Mauer gezogen. Auch er ist falsch. Er erklärt die Sachlage nicht und wird dem Konflikt in diesem Land nicht gerecht. Aber es kostet mich große Anstrengung, ihn zu unterdrücken.

Ich steige in Al Azariah aus dem Bus, ich atme den Geruch von brennendem Müll ein – und erkenne den Geruch von New-Crossroads, der ersten illegalen Wellblech-Siedlung von Kapstadt. Da, wo wir aussteigen, sind die Beduinen von der israelischen Regierung angesiedelt worden, die in diesem Teil der Judäischen Wüste gelebt hatten. Sie leben dort neben dem Müllplatz von Al Azariah – und das ist das Geringste ihrer Probleme. Auch das war doch ein Kennzeichen der Dauerslums Afrikas.

Ich sehe die Männer, die von der israelischen Grenzpolizei am Betreten Jerusalems und damit vom wichtigen Freitagsgebet am Ramadan ausgeschlossen worden sind, zusammenstehen, sich zur Erde beugen, auf die Knie gehen, mit der Stirn die Erde berühren, ich sehe sie ihr Gebet in Richtung Al-Aqsa Moschee verrichten, während drei Meter von ihnen entfernt die Reihe von Soldaten und berittenen Polizisten steht, die sie gleich vertreiben wird. Und unabweisbar bin ich mitten unter ihnen, wie damals in Kapstadt, 1985, als ich gemeinsam mit 19 anderen Pfarrern und muslimischen Geistlichen auf der Straße kniend und betend festgenommen und abgeführt wurde.

Ich steige aus dem Taxi und bezahle die hohe Rechnung. Der Taxifahrer war taub auf beiden Ohren, als wir ihm unser Fahrziel beschrieben haben: Jerusalem Hotel, near the Blue Bus Station, at Damascus Gate. Er hatte uns zum „richtigen, dem jüdischen“ Busbahnhof in West-Jerusalem gebracht, zum Jerusalem Gate Hotel. Dann hatte er uns, als wir darauf bestanden, unwillig zum „arabischen“ Busbahnhof gebracht, hatte dafür einen kräftigen Umweg genommen und uns aufgeklärt, wir sollten künftig, wenn wir hierher wollten, als Ziel angeben: American Colony Hotel. Was er nur durch die Blume zu erkennen gab: Dass ein jüdischer Taxifahrer nicht in den arabischen Teil Jerusalems fahren müsse. Ich habe die überhöhte Rechnung gezahlt und mich erinnert, dass weiße Taxifahrer nicht in Townships gefahren sind, weil sie sich dort nicht auskannten und weil Weiße dort nichts zu suchen hatten.

Der Vergleich zwischen Israel/Palästina und Südafrika ist falsch, er erklärt die Sachlage in Jerusalem nicht und er verstellt den Ernst der Lage. Aber die Assoziation ist unabweisbar. Für mich. Darum schreibe ich diese Geschichte auch als meine Geschichte, frei von der vorgeschriebenen politisch korrekten Sprache eines objektiven Beobachters. Mein Nachdenken ist subjektiv und unabhängig von der Meinung des Weltkirchenrates, der dieses Programm verantwortet. Es bedeutet eine große Anstrengung für mich, zu verstehen und nicht nur zu assoziieren.

Gestern hat mich ein Junge verfolgt, der mich in den Laden seines Vaters locken wollte. Ich konnte ihn nicht abschütteln. Schließlich fiel es mir ein: „Farjiini ’ard ktaafak!“ Das bedeutet: „Zeig mir deine breiten Schultern!“ und ist die förmliche Variante von „Hau ab“! Der Junge, der noch keine breiten Schultern hatte, hat sich gekringelt vor Lachen, vielleicht, weil hinter meiner falschen Aussprache die höfliche Sprache des Orients durchklang. Jedenfalls hat er mich verstanden. Und ich konnte mich davon machen.

Wie die Palästinenser die Mauer erklären
Zurück zur „Separation Barrier“. Auf der Ebene der Sprache kann ich das Problem klären: Die emotionale Wortwahl („Berlin Wall“ oder „Apartheid Wall“, wie an der Mauer zu lesen) würde das Problem dieses „Sperrwalles“ (wie es politisch korrekt heißt) nicht erklären und erst recht nicht lösen helfen. Das wirkliche Problem ist nicht der abstoßende Anblick dieser acht bis zwölf Meter hohen Mauer oder der Stacheldrahtgrenzziehung. Das wirkliche Problem hinter diesem Bauwerk ist das berechtigte Sicherheitsbedürfnis der israelischen Bevölkerung einerseits und das strategische Ziel der Zerstückelung Palästinas andererseits. Vordergründig schützt es vor Selbstmordattentätern, nachgewiesenermaßen. Aber hintergründig schafft es Fakten im Blick auf die Grenzziehung eines künftigen Palästinenserstaates, der in den Grenzen dieser Barriere nicht lebensfähig sein wird.

Es ist Sonntag, Vormittag. Ich stehe mit einer Gruppe schwedischer Besucher, die unser Friedensprogramm aus der Nähe sehen wollen, am Qualandiya Checkpoint. Ich erkläre ihnen die Funktionsweise dieses modernen „Terminals“. Ich zähle auch einige Beobachtungen auf, die wir ökumenischen Begleiter hier gemacht haben. Ein junger Mann, ein Palästinenser kommt aus dem Terminal, sieht uns, zögert kurz, kommt auf uns zu und beginnt ein Gespräch. Ihr Europäer versteht nicht, beginnt er. Wo kommt ihr her, fragt er und die Besucher antworten: aus Schweden. Der junge Mann erzählt, dass er hier täglich durchgehen muss und dass er, statt 20 Minuten mit dem Auto zu fahren, 2 Stunden unterwegs ist, bis er an seinem Arbeitsplatz ist, täglich. Nachmittags geht es etwas schneller. Er kommt in Fahrt und erzählt von Demütigungen, die er und andere Palästinenser sich hier gefallen lassen müssen. Er zeigt auf die Mauer und erklärt den Gästen aus Europa, was sie für die Palästinenser bedeutet. Schließlich fasst er seine Darstellung zusammen und sagt, dies sei eine neue Berliner Mauer, er habe Bilder von der Berliner Mauer gesehen und darüber sollten wir mal nachdenken. Er ist nicht zufrieden und fährt fort: Diese Mauer sei eine – er sucht nach dem Namen des Landes – südafrikanische Mauer, wir könnten das nicht wissen, aber er habe von Südafrika gelesen. Dort sei die Apartheid längst abgeschafft, aber hier werde sie aufgebaut. Dort, er zeigt nach Nordwesten, wo die 10 Meter hohe Mauer vorläufig endet, dort werde sie weiter gebaut, bis Ramallah von dieser „Apartheidsmauer“, jetzt hat er das Wort, das er gesucht hat, gefunden, ganz eingekesselt sei.

Ich bin bei den Erklärungen des jungen Mannes zurück getreten, weil ich fand, die schwedischen Besucher sollten den jungen Mann reden hören, authentisch in seinem Zorn, nicht an korrekte Sprache gebunden. Aber ich war mehr als verwirrt, von diesem Mann auf meine eigenen Assoziationen gestoßen zu werden, die ich mir vorgenommen hatte, streng zu überwachen. Ich bleibe dabei: Die Barriere, die Israel zwischen sich und die Palästinenser legt, beschreibt einen Konflikt, nicht eine Schuld.

Es ist Sonntag, Nachmittag. Ich sitze im Wohnzimmer einer lutherischen Familie in Beit Hanina, nur zwei oder drei Kilometer von dem Qualandiya Checkpoint entfernt. Auch vom Wohnzimmer dieser Familie aus können wir auf die Mauer, die hier nur 8 Meter hoch ist, sehen. Der Familienvater erklärt mir, dass er auf dieser Seite, in Ost-Jerusalem, hohe Steuern für sein Haus zahlen muss, im Unterschied zu den Nachbarn drüben auf der palästinensischen Seite. Er erzählt weiter, dass er keine Baugenehmigung für einen Ausbau bekommt, den die Familie seines Sohnes dringend braucht. Der Raum über Wohnzimmer und Küche könne nach oben aufgestockt werden. Drüben sei eine Baugenehmigung kein Problem. Die Juden wollen uns hier loswerden, sie wollen nicht, dass wir unsere Häuser noch ausbauen. Die Mauer dort, resümiert er, ist nur ein Symbol für viele Mauern, die in diesem Land gegen uns aufgerichtet sind. Und schließt: Ihr Europäer könnt uns nicht verstehen!

Ich verstehe nicht
Sonntag, Abend. Ich sitze in meinem Zimmer auf dem Ölberg. Ich schreibe Berichte und schließe auch dieses Nachdenken ab. Manches habe ich heute neu verstanden, bei vielem muss ich sagen: Ich verstehe nicht. Und ich bleibe immer noch an der Frage hängen, wie ich „Separation Barrier“ übersetzen soll, und „sound bomb“ und den Befehl „Welcome!“, der über den einzelnen Anweisungen steht, mit denen die Palästinenser empfangen oder abgewiesen werden, wenn sie durch das „Terminal“ nach Jerusalem wollen. Solange ich dafür keine politisch korrekten und gleichzeitig zutreffenden deutschen Worte finde, muss ich in der fremden Sprache bleiben. Tut mir leid, kannitverstaan…

Gottfried Kraatz
Im Oktober 2006

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